Blickwinkel & Gedanken

Was hat die Biene mit Ökonomie zu tun?

Betrachtungen zur Nachhaltigkeit setzen zunächst im Bereich Ökonomie an. Die Frage ist: Wie kommt man von diesem Bereich eigentlich in einen Bereich, in dem es nicht nur ums Geld geht sondern in dem der Mensch als geistiges, denkendes Wesen mit einbezogen wird? Wie kommt man über eine Sinnesschulung zu Wahrnehmungen im Bereich Wirtschaftsleben, aus denen heraus man dann auch ein Gleichgewicht herstellen kann zu unseren anderen Lebensfeldern?

Die Neuguss orientiert sich am Ideal einer » ästhetischen Unternehmensführung und der Berücksichtigung der ökologischen sowie sozialen Nachhaltigkeit bei allem Tun, einschließlich der Verwendung der Gewinne. Indem man den Begriff der Nachhaltigkeit um die Ästhetik erweitert, kommt man in andere Wahrnehmungsbereiche.

Die Wirtschaft lebt davon, dass Geist in der Wirtschaft wirkt. Wenn man in die Wirtschaft geht ohne Geist, können wir dicht machen. Im wirtschaftlichen Bereich brauchen wir Geist. Natur, Arbeit, Geist und Kapital. Für die Bewegung brauchen wir Geist. Steiner beschreibt in seinem Vortrag über die Dreigestalt des Menschen deutlich, welche Aufgabe dafür der Adler, der Löwe und die Kuh übernehmen. Sie bringen den Geist in die Erde.

Ein einfaches Beispiel: der Knetbienenwachs.
Bienen und Bienenwachs sind mit dem » Tochterunternehmen Stockmar auch für die Neuguss wichtige Themen. Nehmen wir an, uns geht Bienenwachs aus. Wir bekommen Bienenwachs nicht mehr in der Qualität, wie wir es für unsere Produkte brauchen. Aufgrund der erhöhten Nachfrage steigen die Preise.

Jetzt versuchen wir mit Landwirten und mit Imkern in eine Zusammenarbeit zu kommen. Was können wir zusammen tun? Welche Qualität brauchen wir? Wie können wir diesem Bienenwachs entgegen kommen?

Die Wirtschaft muss sehr stark daran interessiert sein, dass es die Landwirtschaft gibt. Aber nicht irgendeine Landwirtschaft, sondern die biologisch-dynamische Landwirtschaft, weil es ja auch auf die Qualität dieses Geistes ankommt. An der Stelle sind wir als Wirtschaft natürlich sehr stark auf diese Partnerschaft, auf diese Kooperation angewiesen, um in diesem Bereich in eine Bilanz und in einen Ausgleich zu kommen.

Etwas, das im Thema Bienen und Sechseck auch drin steckt, ist die Frage: Wie kommunizieren eigentlich die Bienen und wie agieren sie als Gemeinschaftswesen? Finden wir in der Biene, als Ganzes, für uns einen Impuls, wie Zusammenarbeit aussieht?

[Peter Piechotta – Aus dem Vortrag für den Wirtschaftskreis an der Landwirtschaftlichen Sektion am Goetheanum, April 2014]